Eigentlich möchte ich nur kotzen… (oder ganz laut HILFE schreien(?))

…was hier eher buchstäblich gemeint ist. Ich sitze hier und verkneif es mir ins Bad zu rennen und mir nichts, Galle und Medireste aus dem Magen zu pressen.

Einige fast fertige Beiträge, die vor Wochen hätten schon gepostet werden sollen, lasse ich, wo sie sind, denn mir steht im Moment nicht der Sinn nach den Themen. Aufgrund der vielen Mails, die ich bekommen habe, habe ich versucht etwas zu Themen wie „Ausstieg“, „Täterkontakt“ (Gänsefüßchen sind bewusst, ich mag die Worte nicht, aber sie haben sich eingebürgert), Kontakt nach innen, Co-Bewusstsein erreichen usw. zu schreiben. Eben aus unserer Warte heraus. Keine Allgemeingültigen Methoden… nur unsere Erfahrungen, die einem eher vors Auge frühren, was man besser bleiben lassen sollte.

So viel daran fällt uns schwerer, als gedacht. So viel Verzweiflung ist fein eingepackt und will nicht mehr betrachtet werden, weil es nicht zu unserem Bild von uns passt. Wir haben doch alles im Griff. Toller Partner, tolles Privatleben, gute Arbeit, Aussicht endlich zu promovieren. So wie es früher mal war, da waren wir die Pandoras, die scheinbar mühelos 50 std. Job, Studium und Ausbildung, heißen Typen, Therapie und Anfangen sich mit dem Multi-sein auseinanderzusetzen jonglierten. Es war klar, dass alles einstürzen musste. Unsere Entscheidung eben nicht mehr in und für die RiGaG zu leben hatte da ihren großen Anteil. Mit jedem Zusammenbruch verloren wir Freunde. Können wir verstehen. Aber vielleicht haben wir deshalb dieses Bild von uns. Wir bekommen schon alles auf die Reihe. Obwohl oder gerade weil wir in den letzten 8 Jahren so viel verloren haben, so wenig funktionieren konnten, so oft zu hören und spüren bekamen, dass man uns so nicht wollte und uns auch nichts mehr zutraute.

Also laufen wir durch die Welt und transportieren genau das: Wir habens doch geschafft, wir sind stark. Wer uns trifft und oberflächlich kennenlernt, stellt auch diese Erwartungen. But we’re not everybodys babysitter, we’re a person with just as many needs and problems with healthy boundaries.

Wir fühlen uns sehr schwach im Moment. Haben zu viel Zeit in Krankenhäusern verbracht, die uns auch nur bestätigen konntent, was auf der Hand lag und welchen Weg wir für den Körper vor uns haben. Wir versuchen uns verständlich zu machen, dass neben all dem wir am wenigsten mit unseren Depressionen und Ängsten zurecht kommen. Wir kommen aber direkt nirgendwo an. Wir haben jetzt offiziell jedes legal erhältliche Antidepressivum ausprobiert. Nächster Stopp THC-Lösung? Oder die guten alten Elektroshocks? Oder wieder konservativ von vorn anfangen. Und wenn ich Panik offen ausleben würde, heulen und schreien würde… würde es dann gesehen… aber ich werde ja so ruhig und händelbar. Also warum da was dran ändern? Frau Pandora ist so doch viel angenehmer. Jawohl… Futter für das 2. Magengeschwür diesen Jahres.

Es geht uns gerade beschissen und es ist beschissen hart das zuzugeben. Gerade hier. Wir sind zu kaputt um in die Klinik zu gehen oder ins Krankenhaus. Wie paradox ist das denn? Das ist ganz normales pandorax. Scheiß Verpflichtungen, beschissene Hürden, die keine sein sollten. Stellt sich auch die Frage, wo ist die Not am größten… Rheumazentrum, Schmerzzentrum, Psychiatrie, Neurologie?

Pandoras over and out

Keine Drogen sind auch keine Lösung

Frei nach diesem Motto stapften wir also zu unserem örtlichen Dealer, ließen das Krankenkassenkärtchen einlesen und nahmen im Wartezimmer platz.

Das alte Thema mal wieder: Medikamente (Ja oder nein? Wenn ja, dann welche?), bei uns Drogen genannt. Ich für meinen Teil halte eine begriffliche Unterscheidung, nur weil die eine Substanz teuer über Pharmariesen vertickt wird und die andere durch Trips in das ein oder andere europäische Nachbarland (oder einschlägige Straßenecken der eigenen Ortschaft) besorgt wird, für irrelevant. Droge bleibt Droge. Eine Substanz mit psychoaktiver Wirkung. Kaffee ist eine Droge, Alkohol ist eine Droge, Cannabis ist eine Droge und das ärztlich verordnete Opioidanalgetikum ist auch eine Droge.

Mensch und Droge sind eine untrennbare Einheit. Es gibt kaum eine Gesellschaft, ein Naturvolk, eine Subkultur, die nicht den Gebrauch ihrer bevorzugten Drogen pflegt. Nehm’ ich meinem Männe den Kaffee weg, war’s das mit häuslichem Frieden, klau ich den Studis aus der WG im Haus gegenüber ihre Hanfprodukte… nein, daran wollen wir nicht denken, das wäre dann doch zu grausam.

Drogen sind ein Bestandteil unseres Lebens, seit wir denken können. Seien es die Valium-Tropfen, die wir als Kind in den Fencheltee geträufelt bekamen, damit wir etwas gefügiger wurden (noch heute mögen wir diesen bitter-süßen Geschmack… waren wohl gut auf die direkt folgende Ruhe konditioniert), wenn der Onkel Günter mit Kamera und zwei Kumpels kam. Die Halluzinogene, die während diverser Rituale innerhalb der RiGaG konsumiert wurden oder so wunderbar die Methoden der Bewusstseins- und Verhaltenskontrolle unterstützten. Drogen waren es, die uns unendliche Qualen bescherten, die uns das Feuer der Hölle physisch haben spüren lassen und es waren Drogen, die uns Momente der inneren Ruhe, Angst- und Schmerzfreiheit schenkten. Eine Belohnung, die wir uns mit harter Arbeit verdienen konnten und die für uns einen hohen Wert hatte. Selbst wenn ich eine Schublade voll mit Benozodiazepinen, Opiaten, Brabituraten und anderen Narkotika hätte, genug um eine Elefantenherde ins Land der Träume zu schicken – wir würden diese Drogen niemals nehmen, um uns umzubringen. Es käme uns vor wie ein Sakrileg. Wir sind nie ein Kandidat für den goldenen Schuss gewesen, egal wie suizidal wir waren. Es mag schräg klingen, aber wir haben da ganz bestimmte Vorstellungen, selbst im Affekt – Drogen sind heilig und werden nicht missbraucht.

In der von Schulezeit und den  anderen “normalen” Aktivitäten dieser Phasen (wir sind heute noch jeden Tag dankbar, für diese Stunden der Flucht und dem, was wir so von anderen, “halbwegs normalen” oder nur “milde gestörten” Gleichaltrigen gelernt haben) geprägten  Jugend… *räusper* haben wir natürlich nur gehäkelt und gebetet… ganz bestimmt!!! …und manchmal vielleicht gesungen…

Irgendwann landeten auch wir im sozialpsychiatrischen Mühlwerk und da kommt man ohne (teils erzwungene) Einnahme diverser Psychopharmaka nicht davon. Auch wir hatten diese “Hilfe” offensichtlich dringend nötig, also wurd’ geschmissen was geschmissen werden konnte. Einige der übelsten Trips in unserem Leben haben wir kassenbezahlt in der Psychiatrie ausgesessen, von Ärzten als erfolgreich eingestellt abgehakt, wir lagen ja ruhig im Bett und keiner vom Personal wurde gezwungen sich mit dieser Frau zu befassen. Erfolg. Dass wir innerlich vor psychotisch-halluzinatorischem Erleben, der daraus resultierender Panik und körperlichen Schmerzen geschrien haben, uns aber keine Lautäußerung mehr gelang und wir kaum stehen konnten, war nicht relevant (ach Katatonie in Form von Stupor und Mutismus, du Segen aller polyklinikausgebildeten Schwestern und überforderten Assistenzärzte). Auf unseren äußeren Zustand wurde man aufmerksam, weil wir in der Visite das Gleichgewicht verloren und vom Stuhl rutschten. Reaktion: Strafmaßnahme.

Ja, das System gehört gründlich überarbeitet. Nein, nicht jede Psychiatrie und ihre Angestellten schiebt heute noch die “Kuckucksnest-Nummer”.

Heute sind wir weniger autoritätshörig.

Gerade dieses führte zu einem kürzlich (aber seit Jahren theatralisch angekündigten) Dealer-… Verzeihung, FACHarztwechsel. Unsere Ärztin war hilfreich in den ersten zwei Jahren, die wir bei ihr waren, weil sie sich Zeit nahm, uns für voll nahm und uns die Kompetenz zusprach, die wir tatsächlich hatten. Wir betrachteten die Sache nüchtern (mal wieder, aber diesmal  mit der Möglichkeit die Implikationenen nicht zu verdrängen), denn in den letzten 4 Jahren hatten wir pro Jahr exakt einen Termin mit ihr und einer davon betraf eine andere Erkrankung, die ich aufgrund der Größe der Praxis dort abklären konnte, ja und einen anderen Termin bekam ich nur durch ein geschicktes Täuschungsmanöver.

Es geht mir seit geraumer Zeit mit meinen Depressionen nicht besonders gut. Ich spüre es besonders am Antrieb, denn ich brauche eeeeewig für jede noch so kleine Aufgabe, wenn ich es überhaupt geschafft habe, aus meiner “Starre” zu erwachen. Ich skille mir den Arsch ab, Struktur ist vorhanden und genügend freie Räume, damit ich mich nicht beginne selbst weiter unter Druck zu setzen und alles in einer Rauchwolke hochgeht.

Also: Drogen

Nach dem ermogelten Termin (und dem Hinweis der neuen Sprechstundenhilfe, ich solle doch einfach neue Termine machen, wenn ich da bin, meinem freundlichen Nicken und beim Verlassen der Praxis lächelndes Kopfschütteln über so viel Naivität) wurde das Thema antidepressive Drogen angesprochen, ebenso wie andere aktuelle Probleme, die ich in ihr Fachgebiet fallen sah, so z.B. die gute Wirkung des Pregabalin, meiner Unfähigkeit seit Mitte 2012 zu schlafen (wenn, dann gelegentlich 1 1/2 Std. in 20 min. Rhythmen) und dem immer größer werdenden Problem der Antriebslosigkeit seit einer unabgesprochenen Medikationsänderung. Wir sagten, dass wir mittlerweile nicht mehr kompensieren können und dass sich auf unsere Arbeit, sei es außen, innen, oder Lebensbewältigung, wozu wir auch Therapeutensuche und soziale Kontakte zählen, massiv auswirkt.

Wir bekamen ein Agomelatin-haltiges Präparat und die Instruktion es mindestens 2 Monate zu nehmen. Wir sind brav, taten wie uns gesagt.

Einen neuen Termin bekamen wir – andere Sprechstundenhilfe, wir <sarcasm>mögen sie</sarcasm>, sie wird hier nur der Drache genannt und ich bin so froh unabhängige Zeugen zu dem ein oder anderen Termin bei mir gehabt zu haben – für einen Zeitraum nach 5 Monaten, früher wäre da nichts zu machen (Leute, diese Praxis ist nicht überlaufen, ich war schon so oft dort, mit 3 Patienten, 5 Ärzten und 6 Arzthelferinnen/-azubinen, die schwatzten und Kaffee tranken). Milder Schock, eher Fassungslosigkeit. Ich fragte sie, wie lange ich bei dieser Betreuungsdichte wohl das richtige Medikament finde. Nun, das sei wohl nicht ihr Problem. Ich fragte höflich, ob es denn möglich wäre wie früher Frau Dr. Schadewars, meine Fachärztin donnerstags, so wie sie es mir immer zusagte, kurz abpassen zu können. Nein, das ginge nicht, Frau Dr. Schadewars sei donnerstags nie in der Praxis und wäre es auch nie gewesen, so lange die Praxis existierte. Ich wusste ausnahmsweise mal genau, dass das nicht stimmte, weil ich mir die Zeiten, zu denen ich Frau Dr. erreichen konnte jedes Jahr neu in meinen Kalender schreibe. Ich konfrontierte den Drachen damit, dass das nicht sein könne, ich hätte 6 Jahre lang immer donnerstagsTermine gehabt. Der Drache schmetterte mir doch gar entgegen, dass das nie im Leben sein könne und dass sie es ja wohl besser wissen müsse als ich, schließlich arbeite sie dort und ich wäre eine psychisch gestörte Patientin, deren Verlässlichkeit in solchen Dingen bestimmt nicht die beste sei.

Ich hätts selbst nicht geglaubt, wenn Männe nicht hinter mir gestanden hätte.

Ich ging, nahm Kontakt mit der ausgelagerten Privatpraxis auf, wurde – auch als Kassenpatient – freundlich behandelt, bekam die Daten, wann ich Frau Dr. erreichen könne und tat etwas, was ich seit Jahren hätte tun sollen (abgesehen davon, das das Agomelatin die gleiche Wirkung wie Smarties hat und ich recherchieren musste um die nächste Droge, die ich dann ausprobieren würde, “auszuwählen”, Frau Dr. scheint dazu nicht in er Lage), ich setzte mich hin und verfasste sämtliche aktuellen Probleme stichpunktartig, ebenfalls einen Brief an Frau Dr. Schadewars, den ich ihr dort lassen wollte und die Bitte das von mir ausgesuchte Medikament, Verzeihung, Droge zu verschreiben.

Da die Praxis eh leer war, nahm sie sich also Zeit (darauf war ich nicht vorbeireitet, aber improvisieren ist keine meiner Schwächen), ich trug ihr meine Anliegen vor, dankte ihr für ihre kompetente Hilfe zu beginn der Zusammenarbeit, munierte – wie schon so oft, die Einstellung einiger Mitarbeiter, würdigte aber auch, dass es dort massive Veränderungen gegeben hat. Ich teilte ihr mit, dass ich nicht bereit bin mich von Mitgliedern ihres Personals anlügen zu lassen (ich brauchte keine Namen nenne, sie wusste, wen ich meine), als retardiert darstellen zu lassen und dass es nicht sein kann, dass ich quasi betrügen muss, um einen zeitnahen Termin zu bekommen.

Sie zuckte mit den Achseln und damit war das Thema für sie und nun auch für mich erledigt. Als ich ihr dann noch erklären musste, dass sie mich auch in andere Krankenhäuser einweisen kann, nicht nur das eine “um die Ecke”… blieb ich ruhig und verkniff es mir ihr einige einschlägige Literatur, z.B. das SGB o.ä. zu leihen.

Aaaaber

Dank Dr. Crumbiegel und einigen seiner Verweise bin ich bei einer Fachärztin gelandet, deren umfassende Kompetenz mich etwas schockiert hat, die sich sowohl in der Behandlung chronischer Schmerzen, sowie der Behandlung von Depressionen, Traumafolgeerscheinungen und der Differentialdiagnostik zwischen DIS und Schizophrenie auskennt – und es ihrerseits zu würdigen wusste, dass ich einem armen kleinen Assistenzarzt, der nachts um zwei Bereitschaft in der Notaufnahme schieben muss, bei der ehrlichen Beschreibung meiner Symptome in einer Krisenphase viel leichter zum Schluss: halluzinatorische Psychose kommen muss, als zu etwas anderem (der arme Assi hat genug zu tun als sich noch mit Psychopathologie zu befassen, der soll lieber ne Mütze voll Schlaf nehmen)

Frau Dr. Nachtigall (Ja, die Kreativität geht uns flöten) ist in jedem Fall eine Fachärztin, an die wir uns jederzeit wenden können. Entweder ist sie selbst erreichbar oder jemand anderes in dieser überdimesionierten und herrlich chaotischen Praxis. Als ich mit meinem doch recht langen Gespräch mit Frau Dr. fertig war, war es später Freitag Nachmittag, das Haus war fast leergefegt und das benötigte Rezept konnte nicht so einfach ausgestellt werden. Ich wurde aber nicht einfach nach Hause geschickt. Eine Sprechstundenhilfe, die schon mit Sack und Pack Richtung Aufzug verschwinden wollte, sah Männe und mich etwas verzweifelt in der Lobby stehen, fragte nach unsere Begehr und antwortete: “Ich kann sie ja so nicht nach Hause gehen lassen, warten sie, ich helfe ihnen.”

Angeblich sah ich aus, als hätte mir jemand in die Magengube getreten – nur eben… umgekehrt. (Männe konnte nicht anders, als dieses zu kommentieren, er hat mich schon so oft niedergeschlagen erlebt)

Es wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit ich ein Rezept bekomme (und ich bin mir sicher, dass Apotheker extra Kurse in Arztschriftentziffern belegen müssen) und versorgt nach Hause gehen kann.

Ich lass mir nun eben helfen mit Pregabalin, hochdosiert, Bupropion, maximale Dosis, Zopiclon um wenigens ab und an mal zu schlafen und Duloxetin im Einschleichen… weitere Experimente werden anstehen.

Drogen sind keine Lösungen, sie sind Krücken… aber keine Drogen sind auch keine Lösung. Ich geh lieber eine Zeitlang oder von mir aus auch so lang ich lebe an Krücken als im Dreck liegenzubleiben und langsam zu verrotten

„Es ist ganz einfach: du fühlst dich nicht gesehen!“

„Es ist doch ganz einfach: du fühlst dich nicht gesehen.“ sagte eine Freundin am anderen Ende der Leitung und es fiel mir wie die sprichwörtlichen Schuppen aus den Haaren (ok, das ist von Otto – aber der Mann besaß eine Weisheit, die wohl erst Generationen nach uns vollständig erfassen können).

Emotionen zu lernen, richtig einzuordnen und deren Intensität zu steuern ist eines meiner Lernthemen. Ich muss Unterschiede erkennen lernen, Emotionen aushalten können und angemessene Ventile finden – wahrscheinlich noch einiges mehr… wie gesagt: ich lerne.

Meine ehemalige Therapeutin sagte mir, dass ich ein „Verarbeitungsdreieck“ habe. Das schien eine ihrer zahlreichen, aber für mich sehr anschaulichen Wortschöpfungen zu sein. Entweder stehen eine depressive Episode, generalisierte Angst garniert mit Panikattacken oder chronische Schmerzen im Vordergrund. Je nachdem was gerade den größten Leidensdruck verursachte, wurde ein Symptom behandelt – oder oft: es wurde versucht ein Symptom zu behandeln. In jedem Fall aber sorgten diese vordergründigen Symptome dafür, dass das, was eigentlich dahintersteht, diese „Verarbeitungsmechanismen“ auslöst nicht gesehen wurde oder gesehen werden wollte. Besser schnell wieder fit für die Arbeit zu werden, besser den Partner nicht noch mehr belasten, besser meinen sozialen Verpflichtungen weiter nachgehen.

Stecke ich in einer depressiven Episode, erlebe ich oft eine emotionale Leere. Da weiß ich, dass ich wütend bin, wenn ein Partygast meine Lieblingstasse aus dem Fenster wirft, um zu schauen, ob er noch über das Nachbarhaus werfen kann. Da weiß ich, dass ich den besten nicht-ganz-Ehemann von allen über alles liebe. Ich weiß es, dennoch fühle ich nicht. Der Partygast kommt mit einem :“Boah, Alter…“ davon, mit dem geliebten Mann kann ich sprechen – und mein Leben besteht ja nicht nur aus depressiven Episoden.

Habe ich Schmerzen, sieht es nach außen wenig anders aus. Ich bin zu beschäftigt – naja, abgelenkt wäre wohl das bessere Wort – um die Enttäuschung zu fühlen, wenn jemand, den ich einst als Freund sah, sich aus egoistischen Gründen gegen mich wendet. Empfindungen Überdecken da viele Gefühle.

Stecke ich in einer Phase mit hoher Anspannung, generalisierter Angst und Panikattacken, da werde ich zur Druckkabine mit Fehlfunktion. Nach Außen hin scheine ich offensichtlich ruhig, eher teilnahmslos (Wie nützlich Feedback doch sein kann, ich sehe in mir immer so eine Art pinkfarbenen Hulk), innerlich bin ich kurz vor dem zerbersten. Jede Emotion verwandelt sich dann in Angst. Der Partytyp schmeißt meine Tasse aus dem Fenster? Pure Panik. Eine (der landläufigen Meinung nach) enttäuschende Mitteilung? Pure Panik. Die Feststellung, wie sehr ich meinen Mann liebe? Pure Panik. Aber wie gesagt, alles ist ruhig. Ich bin starr, bewegungslos, der Traum eines jeden Mitarbeiters einer geschlossenen psychiatrischen Station.

Dieser Umweg soll nur ein wenig erklären, warum es mir – meiner Meinung nach versteht sich – recht leicht fällt die eigenen Emotionen zurückzustellen, in Diskussionen die Metaebene zu finden um Situationen, die außer Kontrolle geraten verhältnismäßig heil wieder zurück auf de „Boden der Tatsachen“ zu bringen. Einerseits scheine ich von Natur aus mit einer etwas größeren Menge Geduld ausgestattet worden zu sein (so wurde es mir es mir in den letzten 30 Jahren jedenfalls immer wieder bestätigt), andererseits kommen mir eigene Emotionen selten in den Weg. Hilfreich – jedenfalls dann, wenn man auch die Person sein möchte, zu der man in Gruppen dann gerne gemacht wird, der Gruppenmoderator, der Selbsthilfegruppenleiter, der Quasi-Therapeut, der Betreuer oder eben der ruhige Mitläufer, der nicht weiter auffällt, weil er zu introvertiert ist (yeah, analyze thisss!). Ich hab dies mein Leben lang genau so gelebt. Ich habe mein Selbstbild darum herum geformt. Ich höre gerne zu, ich höre gerne auch immer wieder zu, ich versuche neue Perspektiven einzubringen, zu differenzieren, zu deeskalieren und was weiß ich nicht noch alles. Warum? Weil ich es kann, es eine gewisse Befriedigung mit sich bringt (ich bin ja schließlich weder Mutter Theresa noch Florence Nightingale)

„Es ist doch ganz einfach: du fühlst dich nicht gesehen.“ sagte diese Freundin und was vielleicht wie eine Banalität klingt ist die Essenz dessen worum ich mein Selbstbild herumgeschaffen habe. Ich fühle mich tatsächlich nicht gesehen. Und wenn ich noch so oft höre, dass ich jederzeit kommen könne und so sein könne wie ich bin, dann bitte ich Menschen mittlerweile diesen Satz nicht mehr zu vollenden. Denn meine Erfahrung ist: Ich kann kommen, wenn ich gefällig bin, wenn meine Stimmung nicht passt, wird mir die Tür vor der Nase zugeschlagen (oder der Hörer aufgelegt). Wenn ich eine (unaus)gesprochene Erwartung nicht erfülle erwarten mich Beschimpfungen, Drohungen, Schuldzuweisungen und Erpressungen. Wenn ich die mir zugesagte Rolle nicht erfülle, werde ich abgestoßen.

Es scheint mir im Moment, als würden nicht einmal meine Freunde oder die Freunde meiner Freunde mich sehen. Sie sehen mich in einer Funktion, die ich ihrer Meinung nach ausfülle und auch auszufüllen habe (nobody likes changes). Falle ich aus dem Schema und zwar aus eben dem, wo ich diejenige bin, die stets zur Hilfe eilt und vor allem vernünftig ist – und werde zu allem Übel auch noch Teil einer Situation, die sich im Nachhinein als triggernd für alle beteiligten Personen herausstellt,  bin ich/sind wir (als System), die ,die von Freunden/äußeren Beschützerfiguren der anderen Beteiligten dafür gescholten werden dies überhaupt zugelassen zu haben. Wir reden hier nicht über Minderjährige oder junge Erwachsene, sondern Menschen, die nicht aus Affekt und in Vorbereitung handeln.

Wenn wir dann zu den Menschen kommen, die mir einfach nur schaden wollen, da erlebe ich wie wenig Worte und Schwüre etwas zählen, wenn auf einmal das eigene Ego im Weg steht, wie schädlich die eigenen Familienbande sein können und wann man besser seinen Mund hätte halten sollen. Erfülle ich meine Funktionen nicht mehr: O-o-o-off with her head!!!

So schafft es eine Freundin mich ausgerechnet in einer Situation anzurufen, in der ich zuvor unter starkem Druck stand, was sie bemerkte, kommentierte, dann aber geflissentlich überging, denn sie hatte jetzt Sorgen. Ich ließ mich auf das Gespräch ein, stellte schnell fest, dass es wohl mal wieder „an der Zeit“ war und diese Freundin – geblendet von ihrer eigenen Angst, zugegeben – ihr gesamtes Repertoire an egozentrischem Verhalten aus den hintersten Ecken ihres Bewusstseins grub und ich verlor die Lust den Therapeuten zu spielen – etwas, was ja keiiiiner meiner Kontakte offen wünscht, aber wehe ich verlasse diese Straße…

Ich reagierte, mein Ton verlor Freundlichkeit, gab den Widerspruch nicht dort, wo er genehm war (lest mehr Ehrhart, bildet ungemein). Ich äußerte, was mich ärgerte und als alles nichts half wurde meine Stimme harsch, ebenso meine Worte. Schön, dass mittlerweile wenigstens eine Rationalisierung gefunden wurde, die den Schein aufrecht erhält, dass ich nicht bei Sinnen war, die von mir geäußerten Inhalte also nicht ernst zu nehmen seien. Dass auch mir der Bock ausgeht mich anflappen zu lassen, nur weil mein Gegenüber sich ausagieren möchte, sei hoffentlich verständlich.

Man sagte mir einmal, ich sei wie ein Dampfkessel, ich würde Probleme in mich hineinfressen und irgendwann platzen. Ich gebe zu, solche Zeiten gab es, aber die sind seit Jahren vorbei. Ich halte nichts davon hintenherum einem die übelsten Geschichten anzudichten und nach vorne freundlich zu tun und genauso wenig davon alles, was mich stört in mich hineinzufressen und bei dem berühmten Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, in die Luft zu gehen. Ich sage meine Meinung und das mit so viel Diplomatie und Verständnis, wie ich in der Lage bin aufzubringen. Ich bin kein Dampfkessel mehr, denn das hat mich kaputt gemacht. Ich äußere mich gegenüber meinen Mitmenschen, ich tue dies vorsichtig, dosiert und freundlich, denn ich möchte niemandem schaden. Merke ich, dass ich nicht gehört werde, werde ich deutlicher bis zu dem Punkt, wo wirklich deutliche Worte fallen und scheinbar fallen müssen. Die Situationen, in denen ich mich hab hinreißen lassen und mit (teilweise nicht mal) gleicher (sondern eher Gummi-)Munition zurückgeschossen habe – denn auch ich vertrage nur ein gewisses Maß an Herablassung, Verbal Injurien, Provokationen und unangemessener Lautstärkeerhöhung, führten fast jedes Mal zur Eskalation – denn so darf ich mich ja nun wirklich nicht verhalten, ich hätte schließlich sachlich bleiben können. Jetzt ist mein Gegenüber nur noch gestresster…

Wenn ich immer wieder das gleiche sage(n muss, denn kein anderer tat es in der Vergangenheit oder tut es in anderen Situationen) und nach einigen Jahren und vorangehender Provokation selbst mein Geduldsfaden reißt, ja dann ist Polen offen, Holland in Not und die Amerikaner haben nun doch offiziell die Weltenherrschaft an sich gerissen – also für die anderen, nicht für mich. Bei mir steigt nur noch etwas Rauch aus den Ohren.

Ich höre: „Ja, wäre es nicht besser gewesen, wenn man die Diskussion kurz unterbrochen hätte und wieder auf ein sachliches Level gebracht hätte? – Natürlich. Genau das mach ich Tag ein Tag aus, aber – gerade nachdem es so oft diskutiert wurde: Du weißt wie man es tut, du weißt, wie du die Situation gerne hättest, also tut dir keinen Zwang an und krempel selbst mal die Hemdsärmel hoch.

Ich höre: „Bei mir wäre das viel besser angekommen, wenn du es mir in einem ruhigen Ton gesagt hättest.“ – Ehrlich? und die gezählten 48 Mal, wo ich genau das getan habe zählen nicht weil…? Oh, vergessen… na dann

Und dann ist Land unter, Polen offen, Holland in Not… aber bleiben wir in Europa.

Wer bin ich überhaupt? Jeder behauptet er will nicht, dass ich den Therapeuten für ihn spiele oder den Betreuer, aber die meisten verfallen in eine Krise, wen ich eben genau das tue, weil ich anders nicht mehr kann.

[Theatralik]

Wer bin ich? ICH WEISS ES NICHT! Ich bin dabei es herauszufinden und es ist verdammt nochmal schwer das herauszufinden, wenn die eigene Identität zersplittert ist, in tausend kleine und große Teile, wenn erst Drogen (=Medikamente) meines örtlichen Dealers (=Facharzt) mir helfen können ein Gefühlsleben zu entwickeln, das mich zugegebenermaßen in gleicher Weise fasziniert wie überfordert.

Ich wäre dankbar, wenn ihr einmal hochschaut und MICH seht, nicht das, was ich praktischerweise dargestellt habe über viele Jahre hinweg dargestellt habe, sondern das, was mich ausmacht.

[/Theatralik]

Ich mach mir da keine allzu großen Illusionen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und mein neues Selbstbild garantiert auch nicht, Ich will ja nicht alles über Bord werfen, nicht jemand „ganz anderes“ sein, nur die Freiheit nicht so zu funktionieren, wie andere es von mir gewohnt sind. Ich wünsche mir doch nur, dass mir weniger Steine in den Weg gelegt werden. Ich möchte nur zur Abwechslung mal nicht zurückstecken, einmal nicht auf gezielte Manipulationen eingehen, weil ich eigentlich etwas anderes bräuchte. Ich möchte sagen können, dass jemand in die falsche Richtung schreitet, denn aus dieser komme ich bereits und weiß was dort wartet und dann möchte ich, dass man mir wirklich Gehör schenkt, nicht, dass man auf mich, den Schwächling, niederblickt ohne selbst festzustellen, dass die eigenen Muskeln nur aufgepumpte Schwimmflügelchen sind.

F62.0, oder was (kompl.) PTBS für uns bedeutet – Pt. II

Fortsetzung zu F62.0, oder was (kompl.) PTBS für uns bedeutet – Pt. I

„Gefühle der Leere und Hoffnungslosigkeit“ kennen wir ebenfalls. Es ist weniger die Leere (denn da scheint die DIS entgegenzusteuern, der Kopf ist ständig voll mit den Gedanken und Stimmen der anderen im System) als die Hoffnungslosigkeit. Oft werden wir von Depressionen übermannt und dem Gefühl, dass es keinerlei Ausweg aus unserer Lage gibt. Nichts wird jemals helfen, nichts wird je besser. Die Gedanken drehen sich im Kreis um diese Ausweglosigkeit. Wir haben immer in Abhängigkeiten gelebt, alle Bereiche unseres Lebens waren fremdbestimmt. Wir konnten nichts selbst entscheiden und die, die über uns bestimmt haben, hatten nicht unbedingt unser Wohlergehen im Sinn. Es war klar, was am Ende mit uns geschehen würde, das stand außer Frage, keine Chance auf einen Ausweg. Es würde immer schlimmer werden und das Ende qualvoll und schmerzhaft. Hoffnung hatte dort keinen Raum, jedenfalls keine außer der Hoffnung irgendwann einmal sterben zu dürfen. Nun wider Erwarten mit der Suche nach Perspektiven für sein Leben konfrontiert zu sein ist ungewohnt. Auf einmal soll man eine Vorstellung davon haben, wo man in 5 oder 10 Jahren stehen will. Das beinhaltet die Hoffnung bis dahin überhaupt durchgehalten zu haben. Schwer. Wir arbeiten gegen, versuchen Hoffnung vom Kopf her zu begreifen und zu etablieren, aber was die Gefühle betrifft, so wird es noch einige Zeit brauchen.

Ein „chronisches Gefühl der Anspannung wie bei ständigem Bedrohtsein“ ist ein weiteres Symptom der komplexen PTBS und wir glauben, dass dieses das bei uns vorherrschende Problem ist. Wir sind immer nervös, immer angespannt, fühlen uns immer, als sei Amargeddon gleich um die Ecke. Immer in Habachtstellung, es könnte ja jederzeit etwas geschehen, nie die Deckung fallen lassen, sich ja nicht eiskalt erwischen lassen. Wahrscheinlich ist auch das eine erlernte Verhaltensweise. In Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter waren die Bedrohungen immer präsent. Wir erinnern uns, dass wir als Kind nie wussten, was von unserem Verhalten welche Konsequenzen nach sich trug. Fehlverhalten trug in der Regel schwere Strafen mit sich, aber manchmal, wenn man nach dem Beichten eines Fehlers die Augen zusammenkniff und schon meinte den Schlag eines Handrückens an der Schläfe zu spüren… passierte nichts. „Brav“ sein schütze auch nicht zuverlässig vor Strafe. Oft war man dennoch dem Jähzorn des Hausherren ausgeliefert, kassierte Schläge bei guten Noten, damit man ja nicht meint, sich etwas darauf einbilden zu können oder durfte zur Belohnung, weil man so ein braves Mädchen war besagtem Hausherren einen blasen.  Egal was wir taten, wir konnten nie sicher sein, was als nächstes passieren würde.

Diese Haltung haben wir bis heute beibehalten. Erst diese Woche haben wir aus lauter Ungeschick einen persönlichen Gegenstand unseres Mannes aus dem Fenster geschnickt (eine Slapstick-Szene, die den alten Meistern wie Stan Laurel oder den drei Stooges wirklich alle Ehre gemacht hätte) – aus dem obersten Stock unseres Hauses hinunter in den völlig mit Laub bedeckten Garten. Unauffindbar. Verkrampft haben wir auf das große Donnerwetter gewartet – was nicht kam. Auch wenn wir mit unserem Mann gesprochen haben (für ihn war das kein Drama), dauerte es noch einige Tage, um die Anspannung ein wenig zu lockern, er könnte es sich ja jederzeit anders überlegen. So geht es uns fast ständig und fast allen Menschen oder Situationen gegenüber. Wir versuchen immer auf das Schlimmste gefasst zu sein. Haben in der Vergangenheit gelernt, dass jede Schwachstelle, jeder Angriffspunkt, den wir bieten, schamlos ausgenutzt wird, wenn wir unsere Deckung vernachlässigen.

Wir sind fortwährend nervös, immer angespannt, immer am Limit. Es braucht nicht viel um uns in dieser Haltung aus der Fassung zu bringen. Kleine Stressoren reichen um Panikattacken auszulösen. Unsere Muskulatur ist dauerverspannt. Das tut inzwischen nicht mal mehr weh. Haben schon einige Physiotherapeuten mit dem Kopf schütteln sehn und feststellen müssen, dass einige Strukturen in unserem Körper, die wir für Knorpel oder Knochen gehalten haben, in Wahrheit total verspannte Abschnitte von Muskeln sind. Unsere Zähne sind vom Knirschen ganz abgeschliffen und wir haben eine ganze Reihe mehr oder weniger auffälliger Tics. Angst ist ein täglicher Begleiter und ist schon gar nicht mehr auf bestimmte Situationen gerichtet. Wir können Angst vor so ziemlich allem entwickeln, ohne scheinbaren Sinn oder Zusammenhang.

Als fünftes Symptom wird im ICD noch „Entfemdung“ genannt, für uns die zerstörte Beziehung zu uns selbst und unserer Umwelt. Wir haben Probleme uns als Teil dieser Gesellschaft sehen zu können, fühlen uns abgeschnitten und separiert. Einige Regeln und Werte sind noch fremd und müssen erst mühsam erlernt werden. Auch hier geht es nur mit dem Kopf voran. Die Beziehungen und Zusamenhänge zwischen uns in uns selbst oder zu anderen zu fühlen ist noch fast unmöglich. Wir wissen aber darum und versuchen so die von uns gefühlte Kluft zu überbrücken.

All diese Problematiken beeinflussen unseren heutigen Alltag. Es scheint uns oft, als müssen wir mehr und härter arbeiten als weniger belastete Mitmenschen, um die gleichen Leistungen im Alltag zu erbringen.

Schwer wie Blei

Ich kann meine Augen kaum offenhalten. Mein Körper fühlt sich schwer an. Schwer wie Blei. Er drückt auf meine Lunge. Jeder Atemzug ist eine Überwindung, jeder Lidschlag eine Erstbesteigung. Ich frage mich warum ich hier Sitze, meine Finger träge über die Tasten schleichen lasse. Will mich ganz den Gesetzmäßigkeiten der Gravitation hingeben und fallen.

Fallen.

Durch den Fußboden.

Durch die Erdkruste hin zum Erdmittelpunkt.

Weiterfallen.

Hin zur Sonne, hin zum Mittelpunkt unser Galaxis.

Weiterfallen

Fallen durch die Zeit.

Fallen zum Ursprung des Universums und im Urknall verglühen.